Musenselig Sirenenberauscht

Verborgene Gärten der Sehnenden Lust

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Träume vom Geträumten Pentagramm

© 4. Mai 2014 von Tsaphyre Ziegenfuß

Nun hatte ich also meinen ziegenmagischen Akt vollendet und war sehr gespannt, was als nächstes passieren würde. Ob mir wohl das Wesen, das ich beim Aktivieren des Pentagramms gespürt hatte, Ideen und Inspirationen bringen würde? Zunächst geschah gar nichts, denn auf den Sonntag, an dem ich den Stern entworfen hatte, folgte eine arbeitsreiche Woche. Doch nach fünf Tagen erwachte ich völlig überrascht und total begeistert, weil ich einen wundervollen Traum hatte.

In diesem Traum fand ich mich in einem eher gefühlten Raum und fiel in eine plötzliche ekstatische Trance. Ich fühlte mich glücklich, berauscht, ganz durcheinander im Kopf und sehr körperlich. Ich wußte, ich war ein Wolf. Im nächsten Moment schwebte ich im All, das Sternenlicht flirrte bunt um mich her und plötzlich bildeten sich feine, orangene Lichtlinien, die ein Bild ergaben, eine Art Lichtskizze vor einem schwarzen Hintergrund. Es war der Kopf einer Hexe, so richtig wie aus dem Märchen, mit Kopftuch und Hakennase. Ich erinnerte mich, daß ich von dieser Art Sternenlicht schon einmal geträumt hatte, vor wenigen Wochen, da war ich den Raben des Bösen begegnet.

Dann befand ich mich an einer Art Schräge, an der ich angeblich die ganze Zeit oben gestanden hatte. Jetzt war ich plötzlich unten rechts, ein kleiner Hund begrüßte mich schwanzwedelnd und sagte: „Wünsch dir etwas!“ Da kam eine kleine Ziege und sagte: „Bevor du dir etwas wünschen darfst, mußt du mir einen Wunsch erfüllen! Bringe mir den Anhänger des Heiligen, seine Schale und seine Unterlage!“

Im nächsten Moment kletterte ich nach links oben wie eine Katze, von der ich am Tag zuvor ein Video auf Youtube gesehen hatte, und sah hellblaue Geistwesen im Dunkel schweben. Sie sangen sehr schauerlich, es war eine Musik der Disharmonie. Oben angekommen schwebte ich mit, ließ mich dann nieder und stand still wie ein Steinbock. Ich wartete und fragte mich, wie sich diese Disharmonie auflösen sollte. Da war es für einen Moment ganz still, Schweigen, und dann erklang eine wunderschöne Musik. Kaum vernommen, befand ich mich auf der rechten Seite der Schräge. Ich bekam einen Geburtstagskuchen und alle Kinder durften mitessen und mit mir feiern. An dieser Stelle brach der Traum ab.

Ich begriff, daß ich vom Pentagramm geträumt hatte, zwar nicht von allen Eckpunkten, aber von den ersten vier. Wobei sich mir für den vierten Punkt leider keine Tiere präsentierten. Ich war schon ein bißchen enttäuscht darüber, daß ich den magischen Fünfstern nicht zuende geträumt hatte. Aber ich begriff, daß der Traum so weit gegangen war, wie es meine Träume in den letzten Wochen bereits erarbeitet hatten. Ich hatte sozusagen eine Übersicht oder eine Zusammenfassung der Traumarbeit bis zu diesem Zeitpunkt geträumt.

Ist das nicht faszinierend? Hat mein Inneres schon vorher gewußt, daß ich ein Pentagramm machen würde? Oder hatte es die Inhalte des Pentagramms über die Traumgeschehnisse der letzten Zeit gelegt und treffende Überschneidungen entdeckt? Für mich ist das immer wieder überraschend und einfach wunderbar, daß wir intuitiv Dinge tun, die wir für neu halten, die aber vielleicht schon lange vorher vorbereitet wurden. Man könnte auch sagen, daß man neue Dinge dann tut, wenn man bereit dafür ist. Ja, ich glaube, so herum wird ein Rollschuh daraus. *mehehe*

In den kommenden Wochen, nein Monaten, ging die Reise weiter. Ich träumte über bestimmte Themen, immer wieder einmal tauchten Tiere auf. Es bedurfte einiger Deutungsarbeit und Intuition, um zu begreifen, an welcher Stelle des Pentagramms ich mich befand. So wurde der Inhalt der vierten Ecke zuende beträumt, dann der der fünften. Und plötzlich befand ich mich auf den Eckpunkten des inneren Fünfecks, das sich durch das Ziehen des Sterns automatisch ergibt. Mir wurde schlagartig klar, daß es fünf weitere Punkte gab, zu denen meine Träume Lebensthemen und Tiere präsentierten.

In der Tat habe ich ganz am Ende bei den letzten zwei oder drei Ecken ein wenig die Übersicht verloren, bei der Zuordnung der Tiere bin ich mir nicht sicher. Aber immerhin haben mir meine Träume gezeigt, welches die Themen der fünf inneren Ecken sind. Ich habe übrigens die Strahlenspitzen den äußeren Kreis und die Ecken des Fünfecks den inneren Kreis des Pentagramms genannt.

Was mich an einen Traum erinnert, den ich noch vor dem mit den Raben des Bösen hatte. Und das zeigt mir, daß mein Inneres tatsächlich schon etwas vorbereitet hat. Ich träumte, ich sei in meinem Heimatdorf, in dem ich aufgewachsen bin. Es war Nacht und ich stand in der Mitte der kleinen Kreuzung, die sich direkt vor unserem Haus befand. Um mich herum befanden sich zwei Kreise, ein größerer und ein kleinerer, die von kleinen Flammen gebildet wurden. Sie sahen aus wie die Flammen von etwas größeren Teelichtern, aber sie schwebten ohne Wachs und Docht dicht über dem Boden.

Dann waren plötzlich Engel um mich herum, dort wo vorher die Flämmchen gewesen waren. Die Engel sangen leise und einer aus dem inneren Kreis sang einen langsamen, getragenen Singsang, in dem er mir etwas erklärte. Ich konnte mich beim Aufwachen leider nicht mehr erinnern, worüber er sang, aber seine Stimme berührte mich von innen und ein Wissen und Verständnis der Worte entstanden in mir…

Ob er mir wohl das Wissen über das Pentagramm vermittelte, durch das ich Wochen später meinen ziegenmagischen Akt vollzog? Und was befindet sich in der Mitte des Fünfsterns? Ein Tier weiß ich schon, aber es fehlt noch eins. Die Reise ist noch nicht vollendet und ich bin sehr gespannt, welches Tier noch kommen wird. Ich bin inzwischen aber der festen Überzeugung, das das Wesen, dem ich beim Aktivieren des Pentagramms begegnet bin, sich aus der Mitte erheben und mir beim Schreiben helfen wird.

Eure traumberauschte Ziege *mehehe*

Stichworte: Epik, Magie, Traum Kommentar verfassen

Über Tsaphyre

Tsaphyre Ziegenfuß, eine stets muntere Ziege, die mit ihren hellblauen Plüschrollschuhen durch die Welt saust, liebt es, von allen Kräutern und Blumen der Wiese ein bißchen zu naschen und sich von den unterschiedlichsten Geschmackserfahrungen in ihren bunten Träumen und Ideen inspirieren zu lassen. Auf Rosenbüschen kaut sie besonders gerne herum, läßt allerdings die Rosen auf ihrem Balkon lieber stehen. Gerne erzählt sie in meckerndem Plauderton von ihren Gedanken, Gefühlen und Plänen.

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